Digitaler Minimalismus. Besser leben mit weniger Technologie von Cal Newport
Ein starkes Buch, welches sich der Digitalisierung unserer Zeit differenziert nähert und eindrücklich aufzeigt, welche krasse Präsens das Smartphone in unserem Leben entwickelt hat! Erschreckend! Das Buch hilft, einen objektiven Blick auf die Gewinne und die Kosten mancher Apps, Plattformen, Netzwerke und Gewohnheiten zu werfen. Dazu bedient sich Cal Newport starker Beispiele und Bilder aus der Geschichte, wie z.B. von Abraham Lincoln, den Amish People und dem legendären Henry David Thoreau, die zwar weit über den digitalen Minimalismus hinaus reichen, aber trotzdem für diesen entscheidende Impulse liefern können. Insgesamt steht das minimalistische Dogma im Mittelpunkt: >> Weniger ist mehr!<< Ein genauer Blick auf die eigenen Werte, Mediennutzung, Beziehungen, Zeitdiebe, Hobbys und Fragen, wie man sich in seinem Leben besser auf das fokussieren kann, was einem wichtig ist.
Fünf starke Zitate aus dem Buch
„Nur wenige wollten so viel Zeit online verbringen, aber diese Tools haben die Eigenheit, ein gewisses Suchtverhalten zu kultivieren.“ S.8
„Likes zu zählen ist das neue Rauchen“. S.25
„Beim geringsten Anzeichen von Langeweile können wir jetzt heimlich jede beliebige Zahl von Apps oder mobilen Websites anschauen, die dafür optimiert wurden, uns eine unmittelbare und befriedigende Portion Einfluss durch andere Gedanken zu verschaffen.“ S. 109
„Je mehr Sie Social Media nutzen, desto weniger Zeit widmen Sie Offlineinteraktionen und umso größer wird dieses Wertdefizit – und macht die intensivsten Nutzer sozialer Netzwerke mit viel höherer Wahrscheinlichkeit einsam und unglücklich…. Die kleinen Anreize, die Sie dadurch erhalten, dass Sie einem Freund etwas auf die Pinnwand posten oder sein neuestes Foto bei Instagram liken, kann nicht annähernd den großen Verlust kompensieren, der dadurch entsteht, dass Sie keine reale Zeit mehr mit diesem Freund verbringen.“ S.148
„Wir könnten behaupten, es gebe keine größere Belohnung nach einem harten Arbeitstag im Büro, als einen ganzen Abend lang frei von Plänen oder Verpflichtungen zu sein. Aber wenn wir dann mehrere Stunden lang tatenlos ferngesehen und auf dem Bildschirm herumgetippt haben, stellen wir fest, dass wir irgendwie müder sind als vorher.“ S.182