At Your Best: How to Get Time, Energy, and Priorities Working in Your Favor. von Carey Nieuwhof
Wenn meine Frau und ich uns zu den Themen „Stress, Zeitmanagement und Fokus“ streiten, spricht sie manchmal eine harte Wahrheit aus: eigentlich müsste ich in diesen Bereichen aufgrund der zahllosen Bücher, die ich dazu gelesen habe, schon weiter sein und nicht immer wieder mit den gleichen Challenges zu kämpfen haben. Dieses Buch ist kein Gamechanger in meinem Leben gewesen, aber trotzdem habe ich beim Lesen wieder gemerkt, wie wichtig es ist, sich regelmäßig den Gedanken und Erfahrungen anderer zu diesem Thema auszusetzen, um mich selbst zu reflektieren und neue Schwerpunkte zu setzen. Wieder bewusst den Fokus auf das setzen, was ich ändern kann. „When you don’t have complete control over your calendar, focus on what you can control, not on what you can’t. And there’s a surprising amount you can control.“
Dieses Buch hat mir zwei für mich überraschende Impulse aufgezeigt, die mich seitdem regelmäßig entlasten. Klingt banal und ich kannte sie vorher auch schon, aber sie haben mich neu bzw. das erste Mal richtig angesprochen und sind in meinen Gedanken eine Schicht tiefer gerutscht.
„It’s important that you adjust your expectations of what you can accomplish to your season of life.“
1. Es gibt verschiedene Seasons (Phasen) im Leben, in denen verschiedene Dinge im Vordergrund stehen, und ich versuche jetzt, mehr meine aktuelle Season und die Umstände zu umarmen, auch wenn ich es mir manchmal anders wünsche.
„Most people have only three to five deeply productive hours in a day when their energy is at its peak. That’s it.“
2. Es ist ganz natürlich, dass ich nicht jeden Tag komplett auf gleich hoher Energie durchpowern kann. Es hilft mir, in meine Energie-Hochs die wichtigsten Aufgaben des Tages zu platzieren und für die anderen Zeiten (die Lows) auch bewusst eben andere Aufgaben, Tätigkeitsfelder und Meetings zu planen. Alles Weitere würde hier den Rahmen sprengen.
Ein starkes Buch von einem starken Autor. Er hat sich gerade auch in der Corona-Zeit nicht zu Unrecht an der Spitze der Trend-Beobachter u. Deuter in der Kirchenentwicklungen im englischsprachigen Raum profiliert. Mehr dazu in seinen (endlosen und extrem langen) Podcast-Beiträgen und den (eher kompakten) Blog-Beiträgen. https://careynieuwhof.com/blog/
Walden oder Leben in den Wäldern. von Henry D. Thoreau
Ein Klassiker aus dem Jahr 1854, der mir in so vielen Zitaten oder Fußnoten in anderen Büchern begegnetet ist. Er wurd im Kontext von Minimalismus, Fokus, Frugalisten, Bescheidenheit, Arbeit, Sinn, Geld etc. erwähnt. Deshalb dachte ich, das Buch gönne ich mir mal. Das Buch an sich ist schon eine Entschleunigung für mich gewesen und trainierte meine Ausdauer-Muskeln beim Lesen. Dennoch blieben ein paar zentrale, radikale Gedanken zum Thema, Arbeit, Geld, Zeit und Luxus hängen.
„Der Preis eines Gegenstandes aber wird mit einem größeren oder kleineren Bruchteil unseres Lebens sofort oder allmählich bezahlt.“ S. 50
„Da ich manche Dinge andern vorzog und hauptsächlich meine Freiheit hochschätzte, da ich aufs bescheidenste leben und doch mein Glück erringen konnte, so wollte ich meine Zeit wenigstens jetzt noch nicht dazu verwenden, mir kostbare Teppiche und schöne Möbel, Delikatessen oder ein Haus im griechischen oder im gotischen Stil zu verdienen.“ S.84
„Ich setzte ihm auseinander, wie er sich in ein paar Monaten, wenn er nur wolle, seinen eigenen Palast bauen könne, ich betonte, daß ich weder Tee noch Kaffee, weder Butter noch Milch oder frisches Fleisch gebrauche, mich deshalb auch nicht für solche Dinge zu plagen habe. Er aber wolle Tee, Kaffee, Butter, Milch und Ochsenfleisch verzehren und müsse angestrengt schaffen, um solche Ausgaben bestreiten zu können.“ S. 200
Untenrum frei. von Margarete Stokowski
Mit Abstand das beste Feminismus-Buch! Ok, ich hab bis jetzt nur dieses eine gelesen, aber es hat meinen Horizont sehr erweitert und was kann man sich mehr von einem Buch wünschen. Das Buch hat mich überrascht, weil es meine Schublade zum Thema „Feminismus“ erweitert hat (Ok, das war zu erwarten.), aber darüber hinaus viele andere Denkanstöße zu anderen Themenbereichen gegeben hat: der Kampf um Gerechtigkeit, Empathie, Minderheiten, Relevanz, Schönheit, Macht, Freiheiten und Prioritäten. Hier ein etwas längerer Auszug aus den letzten Seiten ihres Buches, den ich stark finde und der mich angesprochen hat.
„Man könnte sagen, wir hören auf, über Herzensfragen, Sex und Gleichheit zu reden, bis wieder Ruhe ist. Aber die Ruhe wird nicht kommen. Überall in der Welt verlieren Menschen ihre Liebsten, sie verlieren Arme oder Beine, ihren Beruf, ihr Haus oder die Fähigkeit, nachts zu schlafen, sie verlieren ihren Glauben oder Ihre Hoffnung, oder sie verlieren ihr Leben. Wer das alles noch hat, kann froh sein. Wir haben das Glück, uns über die Freiheit und Liebe Gedanken machen zu dürfen und die Kämpfe derer weiterzuführen, die damit angefangen haben, und wir sollten es tun. Wir tun es nicht nur für uns selbst.“ S. 229 – 230
Eigentlich sollten es die „Top 5“-Bücher werden, aber dann würde der Artikel zu lang werden. Daher hier die letzten beiden Buchempfehlung nur ganz kurz: Deutschland 2050. Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. von Nick Reimer u. Toralf Staud. Zu diesem Themenkomplex, also meinem Ringen, Versuchen und Verdrängen zum Thema Klimawandel, kommt nochmal ein extra Artikel hier auf meinem Blog. Das letzte Buch ist aus dem Jahr 2019, aber schon jetzt ein Klassiker. Es beschäftigt sich mit guten und alt bekannten Gewohnheiten des Christseins, aber in einer sehr ansprechenden und modernen Form, mit aktuellen Bildern und Beispielen und wurde dazu noch von einem relativ jungen Autor aus einer hippen Stadt geschrieben. Das Ende der Rastlosigkeit: Mach Schluss mit allem, was dich hetzt – und komm bei Gott an. von John Mark Comer.